Weinstadt Rauenberg

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Stadt Rotenberg

Bei der Suche nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Rotenberg stößt man zunächst auf eine Urkunde aus dem Jahre 1184, in der von einem Berg mit Namen "Rotemberch" die Rede ist.

Darin verkündet der Pfalzgraf bei Rhein Konrad, dass Graf Boppo von Laufen - neben einer Schenkung an das Kloster Schönau - diesem im Tausch gegen dessen Weinberge zu Cimberen (Neckarzimmern) jenen Berg "Rotemberch" bei dem Hof Glismutehusen des Klosters überlassen hat.

Die Lage dieses Hofes ist aber nun fraglich: Ist der Neckarhäuser Hof gegenüber Neckarhausen gemeint oder der Sternweiler Hof bei Tairnbach, oder aber ein Teil von Mühlhausen oder gar Altwiesloch? Historiker halten den Sternweiler Hof für am wahrscheinlichsten, siedeln daher auch den Berg "Rotemberch" in dessen Nähe an.

Es ist aber trotzdem die Möglichkeit nicht völlig auszuschließen, dass mit dem Berg "Rotemberch" unser Rotenberg gemeint ist.

Da Malsch und Mühlhausen bereits 783 im Lorscher Kodex genannt sind und in einer Urkunde aus dem Jahre 976 ausdrücklich als Ortschaften bezeichnet werden, erscheint es kaum vorstellbar, dass Rotenberg 1184 noch ein unbesiedelter Berg gewesen sein soll; "Rotenberch" in der Urkunde von 1184 dürfte als nicht unser Rotenberg sein weder Burg noch Ort.

Streiphe von "Rodenburg"

Am 04.06.1255 fertigte der Ritter Friedrich genannt Streiphe von "Rodenburg" in Heidelberg eine Urkunde aus, in der er einen Gütertausch mit dem Kloster Frankenthal festlegte.

Alles, was er an Gütern und Rechten im Bereich der Kirchengemeinde Frankenthal besaß, überließ er dem Kloster und erhielt im Gegenzug alle Güter des Klosters in Ophawa (Oppau) und Odenkein (Edigheim).

Die Verbindung der Ritter von Rodenburg mit Rotenberg wird durch eine Urkunde aus dem Jahre 1213 hergestellt.

Darin vergleichen sich Ritter Berthold Streif und das St. German-Stift zu Speyer nach ihrem Streit über das Zehntrecht an 5 Hufen auf Zeuterner Gemarkung.

Es geht auch daraus hervor, dass die Streife Patronatsherren der Zeuterner Kirche waren. Diese enge Verbindung zu unserem Raum legt es nahe, dass sich die Streife von Rodenburg nach der gleichnamigen Burg nannten, und dass damit das heutige Rotenberg gemeint ist.

Konkreter ist dann die Erwähnung Rotenbergs in dem Testament des Bischofs Heinrich von Speyer am 19.01.1272. Darin unterstellt der Testator die Befestigungsanlagen "Horrenburch" " Rothenburch" "Horenberch" "Steina" mit allem, was dazu gehört, treuhänderischer Verwaltung, bis alle Schulden getilgt sind. Hier ist nun die Burg bezeugt, zu deren Fuße sicher auch schon eine Ansiedlung bestand.

Die wörtliche Bedeutung des Ortsnames wird zumeist auf die Lage am Hang von "rotem" Keupermergel zurückgeführt. Es ist aber durchaus denkbar, dass "Roth .../Rod..." von "roden" herzuleiten ist. Der Name könnte also auch darauf hinweisen, dass die Burg auf einer Rodung errichtet wurde.

Wie das Städtchen Rotenberg um 1760 aussah

Im Jahre 1338 erhebt Kaiser Ludwig der Bayer das Dorf Rothenberg zur Stadt. Äußeres Zeichen  für die Stadteigenschaft Rotenbergs war die baldige Errichtung einer Stadtmauer, die an die Ummauerung des Schlosses angrenzte. Zwei Stadttore, eines im Westen mit der  Anbindung an die Landesstraße  und das obere Tor im Nordosten mit dem Anschluss an den Weg zum Schloss waren die einzigen Zugänge zur Stadt. Der Abstand zwischen den beiden Toren betrug rund 210 m und in Nord-Südrichtung erreichte  die  Ausdehnung der durch die Stadtmauer begrenzten Siedlungsfläche als weitester Abstand gerade einmal ca. 155 m. Zeichnerisch dargestellt ist die Stadtmauer erstmals auf der im Jahre 1548 gefertigten Wildbannkarte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Mauer mehrfach gebrochen, jedoch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wiederhergestellt.

Einer der Belege dafür ist der um 1760 entstandene Ortsplan, in dem die Stadtmauer als vollständige Umwehrung des  Ortes dargestellt ist. Ferner enthält dieser Plan die Lage der Stadttore, die Ortsstraßen und Wege, den Waldangelbach mit der bereits im Jahre 1341 nachgewiesenen Mühle, das Schloss sowie die mit einer Schraffur belegten bebauten Grundstücke. Lediglich das Kirchengrundstück zeigt Lage und Grundriss der damaligen Kirche.

Diesen Plan verdankt die Stadt Rotenberg dem Fürstbischof Franz Christoph von Hutten, der 1743 gewählt, in seiner Amtszeit den Ausbau des Landes vorantrieb und das Hochstift Speyer zum Gipfel seines Wohlstandes führte.

Bei einem Vergleich mit dem ersten Katasterplan von 1870 überrascht die gute Übereinstimmung des Rotenberger Ortsplanes mit der exakten Vermessungsunterlage. Die dort genau dargestellten Gebäude und Reste der Stadtmauer lassen sich eindeutig zuordnen und zeigen nach 110 Jahren so gut wie keine Veränderung der Bauflächen. Geändert hat sich allerdings der Kirchengrundriss durch die im Jahre 1805 neu errichtete Kirche. Diese wurde unter Beibehaltung des Turmes um 90 Grad gedreht. Das Alter der Vorgängerin leitet Pfarrer Schaeffer 1772 in seinem sogenannten "schwarzen Buch" aus einem Grabstein von 1536 ab. Damit dürfte die Darstellung auf der Wildbannkarte die alte Kirche zeigen.

Weitere Anhaltspunkte für das Erscheinungsbild von Rotenberg um 1760 liefert das Fachwerkensemble in der Schlosstrasse mit dem alten Rathaus und weitere noch erhaltene Gebäude am Burgweg und in der Keltergasse. Auch ein Luftbild von 1930 gibt wichtige Hinweise auf die frühere Bebauung mit der damals noch vorhandenen Zehntscheune.

Anhand der beschriebenen und erarbeiteten Unterlagen fertigte der Verfasser ein maßstäbliches Modell von Rotenberg um 1760 und übergab dieses im Rahmen einer Feier Rotenberger Vereine im Bürgerhaus an Ortsvorsteher Norbert Menges. Seither kann jeweils donnerstags zwischen 17:00 und 18:00 Uhr das Modell im Rathaus Rotenberg besichtigt werden.

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